Nachhaltige Kosmetik-Verpackung – weniger ist mehr, für Haut und Umwelt
„Gerade habe ich den gelben Sack an die Straße gestellt – und mich gefragt, was wohl aus all dem ‚Müll‘ einmal werden kann. Vielleicht eine Autotür, ein Möbelstück oder ein neues Spielzeug? Der Gedanke gefällt mir, dass etwas, das wir wegwerfen, Teil eines neuen Kreislaufs wird.“
Solche Überlegungen begleiten mich oft, weil Verpackungen immer zwei Seiten haben: Sie schützen und erleichtern den Alltag – verbrauchen aber auch wertvolle Ressourcen.
Und auch wenn der Inhalt unserer Kosmetik-Produkte natürlich das Wichtigste ist, möchten wir hier ein paar Einblicke geben, was uns in Sachen Verpackung so durch den Kopf geht, welche Entwicklungen es gibt und wie wir versuchen, Schritt für Schritt immer noch nachhaltiger zu werden.
Viel Freude beim Lesen
Ulla Bresink
Inhaltsverzeichnis:
- Warum Verpackung mehr ist als „nur Hülle“
- Kunststoff oder Glas – was ist wirklich nachhaltiger?
- Green-PE – Verpackung aus Zuckerrohr statt Erdöl
- Warum wir auf Umverpackung verzichten – und QR-Codes die Lösung sind
- Unser Weg geht weiter – Nachhaltigkeit in Entwicklung
- Fazit: Verantwortung übernehmen – Schritt für Schritt
1. Warum Verpackung mehr ist als „nur Hülle“
Verpackungen sind weit mehr als eine dekorative Schicht um ein Produkt. Sie erfüllen gleich mehrere wichtige Aufgaben: Sie schützen empfindliche Inhaltsstoffe vor Licht, Luft und Keimen. Sie machen die Anwendung hygienisch und praktisch. Und sie liefern wichtige Informationen, die für die sichere Verwendung notwendig sind.
Gleichzeitig tragen Verpackungen eine große Verantwortung: Sie verbrauchen Ressourcen, verursachen Transportaufwand und müssen am Ende ihres Lebenswegs entsorgt oder recycelt werden. Genau deshalb lohnt es sich, sehr genau hinzuschauen, aus welchen Materialien sie bestehen – und wie diese im Kreislauf wiederverwendet werden können.
Bei Argand’Or Cosmetic stellen wir uns diese Fragen regelmäßig: Welche Verpackung schützt optimal, ist dabei aber ressourcenschonend und hat die beste Ökobilanz? Denn eine einfache Antwort wie „Kunststoff ist schlecht, Glas ist gut“ greift zu kurz. Jedes Material hat seine Stärken und Schwächen – und nur wer diese kennt, kann verantwortungsvoll entscheiden.
2. Kunststoff oder Glas – was ist wirklich nachhaltiger?
Auf den ersten Blick scheint die Sache klar: Glas wirkt hochwertig, ist natürlich und wird oft mit Umweltfreundlichkeit verbunden. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Ökobilanz differenzierter ist.
Glas verursacht bei Herstellung und Transport einen hohen Energieaufwand. Schon das Schmelzen der Rohstoffe benötigt extreme Hitze. Dazu kommt das Gewicht: Glas ist schwer und voluminös, wodurch Transporte mehr CO₂ ausstoßen. Auch am Ende des Lebenswegs bleibt Glas zwar recycelbar – aber nicht ohne erneuten hohen Energieeinsatz.
Trotzdem haben wir uns bei Argand’Or Cosmetic bewusst für Glas entschieden, wenn es um unsere reinen Öl-Produkte geht. Denn hier spielen Hygiene, Produktschutz und die natürliche Stabilität des Materials eine entscheidende Rolle. Für empfindliche Pflanzenöle wie Arganöl oder Kaktusfeigenkernöl ist lichtschützendes Glas die sicherste Wahl, um Qualität und Haltbarkeit zu gewährleisten.
Kunststoff hat dagegen in vielen Bereichen eine bessere Umweltbilanz. Besonders Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE), wie wir sie einsetzen, sind recyclingfähig und deutlich leichter als Glas. Dadurch spart ihr Transport CO₂, und richtig entsorgt – im gelben Sack oder der gelben Tonne – können sie wieder in neue Produkte verwandelt werden. Tatsächlich finden sich aus recyceltem PP oder PE hergestellte Teile in der Autoindustrie (z. B. Stoßstangen, Verkleidungen) oder in robusten Alltagsgegenständen wieder.
Das zeigt: Pauschale Urteile helfen nicht weiter. Viel entscheidender ist, ob eine Verpackung im Kreislauf bleibt. Denn nur wenn Materialien recycelt werden, können sie ihre ökologische Stärke ausspielen – unabhängig davon, ob sie aus Glas oder Kunststoff bestehen.
3. Green-PE – Verpackung aus Zuckerrohr statt Erdöl
Kunststoffe müssen nicht zwangsläufig auf Erdöl basieren. Mit Green-PE gibt es eine biobasierte Alternative, die gleich mehrere Vorteile für Klima und Umwelt bietet.
Der Rohstoff stammt aus Zuckerrohr, einer genügsamen Pflanze, die beim Wachsen bereits CO₂ aus der Luft bindet. Für die Herstellung von Green-PE werden keine fossilen Brennstoffe benötigt – die Energie entsteht größtenteils aus den Restfasern der Pflanze selbst. So kann eine Tonne Green-PE bis zu 3,09 Tonnen CO₂ binden und hat damit sogar einen positiven Klimaeffekt.
Ein weiterer Vorteil: Green-PE ist vollständig recyclingfähig. Über die gelbe Tonne oder den gelben Sack gelangt es ins bestehende Entsorgungssystem und kann dort wie herkömmliches Polyethylen weiterverarbeitet werden. Das bedeutet: Nutzerinnen und Nutzer müssen sich nicht umstellen – und trotzdem wird fossiler Kunststoff eingespart.
Auch die Herkunft ist wichtig: Der Rohstoff unserer Green-PE-Flaschen stammt aus dem Süden Brasiliens, in sicherer Entfernung von Regenwaldgebieten. Die Anbauflächen machen nur einen Bruchteil der landwirtschaftlich genutzten Flächen aus und gelten als besonders effizient. Damit trägt Zuckerrohr nicht nur zur lokalen Wirtschaft bei, sondern auch zur Entwicklung nachhaltiger Materialien weltweit.
Bei Argand’Or Cosmetic setzen wir Green-PE bereits ein: Unser Gesichtstonic war das erste Produkt in dieser Verpackung, und auch die Arganöl-Körperlotion kommt künftig in einem Green-PE Pumpspender. Damit verbinden wir die praktischen Vorteile von Kunststoff – leicht, bruchfest, hygienisch – mit einem nachwachsenden, klimaneutralen Ursprung.
4. Warum wir auf Umverpackung verzichten – und QR-Codes die Lösung sind
Eine Umverpackung wirkt oft edel und vermittelt ein Gefühl von Besonderheit. Ihren ursprünglichen Zweck – Platz für Inhaltsstoffe, Anwendungshinweise oder Sicherheitssiegel – erfüllen Umkartons nach wie vor zuverlässig. Gleichzeitig bedeuten sie aber auch: zusätzliches Material, mehr Energie in der Herstellung und kurze Lebensdauer, da sie meist direkt nach dem Öffnen entsorgt werden.
Stattdessen setzen wir auf eine schlankere, ressourcenschonendere Lösung: QR-Codes direkt auf dem Etikett. Sie führen mit einem Klick zu allen wichtigen Informationen, wie den Inhaltsstoffen, Anwendungshinweisen oder Zertifizierungen. So bleibt die Verpackung auf das Wesentliche reduziert und gleichzeitig transparent für unsere Kundinnen. Ein schneller Scan genügt, und alle wichtigen Informationen zum Produkt sind jederzeit digital verfügbar – übersichtlich, aktuell und platzsparend.
Wir haben uns deshalb entschieden, dort auf Umkartons zu verzichten, wo es sinnvoll und machbar ist. So verzichten wir zum Beispiel künftig bei unserem Reinigungsbalsam und der Arganöl-Körperlotion im neuen Green-PE Spender bewusst auf Umkartons – ein Schritt hin zu weniger Verpackung und mehr Verantwortung.
Das spart Papier, reduziert Müll und macht unsere Produkte praktischer in der Anwendung. Ein kleiner Schritt für den Alltag – aber ein wichtiger für die Umwelt.
5. Unser Weg geht weiter – Nachhaltigkeit in Entwicklung
Nachhaltigkeit ist kein Projekt, das irgendwann abgeschlossen ist. Es ist ein Weg, auf dem wir immer wieder neue Entscheidungen treffen, prüfen und verbessern. Manche Schritte wirken klein – wie der Verzicht auf einen Umkarton oder die Einführung eines QR-Codes. Doch in Summe ergeben sie eine spürbare Veränderung.
Wir wissen auch: Die perfekte Verpackung gibt es nicht. Glas, Kunststoff, Papier – jedes Material hat Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass wir bewusst abwägen, transparent bleiben und immer die Balance suchen zwischen Produktschutz, Anwenderfreundlichkeit und ökologischer Verantwortung.
Deshalb bleiben wir dran:
- prüfen kontinuierlich neue Materialien,
- beobachten Entwicklungen im Recycling,
- gleichen Lieferketten kritisch ab,
- und setzen auf Kooperationen mit Partnern, die unsere Werte teilen.
So entsteht Schritt für Schritt ein Verpackungskonzept, das sich weiterentwickelt – genau wie unsere Produkte und die Anforderungen unserer Kundinnen.
6. Fazit: Verantwortung übernehmen – Schritt für Schritt
Am Anfang dieses Beitrags stand der gelbe Sack – und die Frage, was wohl aus all dem Müll werden kann. Genau das ist der Kern von Nachhaltigkeit: dass Dinge nicht einfach „weg“ sind, sondern Teil eines Kreislaufs bleiben.
Für uns heißt das: Verpackungen so zu gestalten, dass sie schützen, praktisch und hygienisch sind – und gleichzeitig Ressourcen schonen. Mit Green-PE Flaschen, recyclingfähigen Kunststoffen und dem bewussten Verzicht auf Umverpackungen haben wir wichtige Schritte getan.
Aber es bleibt ein Weg, den wir weitergehen. Jeder gelbe Sack, jede recycelte Flasche zeigt, dass aus etwas Altem Neues entstehen kann. Und genau diese Idee begleitet uns auch bei Argand’Or Cosmetic: Schritt für Schritt Verantwortung übernehmen – für Haut, für Mensch und für Umwelt.